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Unsere Welt steht im Moment auf dem Kopf, nichts ist mehr wie es einmal war. Normalität ist ganz weit von uns weggerückt. Und das Schlimme ist, keiner weiß wann sie wiederkommt. Die weltweite Krise wirft uns aus unserer Bahn des Selbstverständlichen. Sie nimmt uns die Sicherheit, dass alles Gut ist. Unsere Gesundheit ist in Gefahr, unsere Bewegungsfreiheit ist enorm eingeschränkt und für viele kommt es auch beruflich zur Achterbahnfahrt. Viele Selbständige wissen nicht, wann sie wieder arbeiten gehen können, wann ihr Laden wieder öffnen kann oder wann wieder die normale Frequenz an Kunden kommt. Es wird finanzielle oder sogar existenzielle Einschnitte geben, je nachdem wie lange die Krise in unserem Land tobt. Im Moment ist nichts wie zuvor. Jeden Tag sind die sozialen Netzwerke voll mit Horrormeldungen, die unterbewusste Ängste schüren und unser Urvertrauen stark auf die Probe stellen.

Gleichzeitig beginnt der Frühling, die Sonne scheint, die Vögel fangen an zu singen. Lange genug war die dunkle und kalte Jahreszeit präsent und nun regt sich das Leben in der Natur, während unser aller übliches Alltags- und Freizeitleben zum Erliegen kommt.

Was können wir daraus lernen? Was will uns das Leben damit zeigen?

Ich finde man lernt zu hinterfragen, was wir alles als gegeben hinnehmen. Wir lernen uns zurück zu besinnen auf die kleinen schönen Dinge. Wir fangen an uns mit dem Zustand der Gesundheit, des Miteinanders auseinander zu setzen. Die meiste Aktivität fährt herunter, während unsere Gedanken sich immer mehr ausbreiten. Es fällt schwer, sich von den Ängsten der Mitmenschen nicht anstecken zu lassen, zumal die modernen Medien diese auch ganz bewusst schüren um ihre Klickraten und Auflagen zu steigern. Die Hektik und der Stress im Berufsleben, auf den Straßen und in den öffentlichen Transportmitteln fehlen. Man sieht nur noch wenige Menschen auf der Straße. Es ist die Chance wieder zu sich selbst zurück zu finden. Sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und zur Ruhe zu kommen. Allerdings erfordert dieser Schritt, dass man sich nicht von der Nervosität, von der Unruhe und den Ängsten anderer anstecken lässt.

Es ist wichtig, sich in dieser Zeit umzuorientieren, sich neu auszurichten und vielleicht kann man dabei auch einige festgefahrene Alltagsgewohnheiten ändern – weil uns zum Teil nichts anderes übrigbleibt. Die Krise zwingt uns in den Winterschlaf zurück. Zurück in unser eigenes Reich in unser Heim. Auch wenn dieses Jahr der Winter eher milde war, so bricht er jetzt auf seelischer Ebene herein. Wir alle dürfen zur Ruhe kommen, viele Schritte zurückfahren und mal nicht einfach nur weiter in unserem Lebensrad schnell Runde um Runde drehen. Es ist eine Zeit uns im Mitgefühl zu erfahren und auch mehr auf unsere Instinkte zu hören. Nicht jede Nachricht die gepostet wird und sich viral im Netz verbreitet ist richtig und gut. Vielleicht lernen wir in dieser Zeit manches wieder abzuwägen und nicht den Massen nachzulaufen in ihrem Denken und Sein. Denn unsere Individualität ist immer wichtig und geht oft im Alltag unter, weil es so viel anderes wichtiges gibt. Wir haben nun die Möglichkeit uns über Dinge zu freuen, die wir vielleicht nicht mehr so beachtet haben. Wie die Freiheit unseres Geistes, unser wunderschönes Heim, das Badezimmer zum Wellnesstempel, unser Balkon oder Garten, ein schönes interessantes Buch, die Gespräche in der Familie, die Telefonate mit Verwandten und Bekannten für die man oft zu wenig Zeit hatte. Wir sollten die Zeit nicht als Bedrohung unserer Freiheit ansehen, sondern als Möglichkeit in Bereichen zu wachsen, die wir lange Zeit vernachlässigt haben. Im Leben passiert nichts ohne Grund, wer weiß wie wir alle aus dieser Zeit verändert hervor gehen. Achtsamer, aufmerksamer und bewusster im Umgang mit Mensch, Tier und unserer Natur. Jeder einzelne von uns, muss sich mit der Situation auseinander setzen, muss sich umpolen und lernen anders mit vielem umzugehen. Wir können auch glücklich sein, wenn wir nur in unserer Umgebung Sonne haben und nicht weit weg in exotische Gefilde fliegen. Wir können auch ein schönes Candle-light-dinner im eigenen Wohnzimmer zelebrieren und müssen nicht in ein Restaurant gehen. Versuche das Vertrauen zu behalten – das Vertrauen in Dich selbst, dass du diese Herausforderung meistern kannst. Das Vertrauen ins Leben – das es lebenswert ist und schön. Dass auch wieder leichtere Zeiten kommen, in denen jeden Tag die Sonne scheint. Bis dahin erfreue dich an der Sonne in deinem Herzen, an der Liebe zu Leben und schenke dir selbst Kraft und Stärke gegen sämtliche Angriffe auf körperlicher, seelischer oder geistiger Ebene. Du bist stark und kraftvoll, lasse dich nicht unterkriegen, sondern gehe gestärkt aus der Krise hervor. Und bedenke, bei dieser großen Herausforderung bist du nicht allein, sondern ein Teil aller Menschen weltweit, die versuchen gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden. Gib dich niemals auf, sondern gehe deinen Weg auch wenn er sich im Moment körperlich nur auf die eigene Wohnung beschränkt.