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Gewohnheiten begleiten uns durchs gesamte Leben. Jeder Mensch baut diese immer wieder auf, denn sie geben Halt, Struktur und Sicherheit im Leben. Sie können sehr hilfreich sein, denn wenn sie sich eingeprägt haben in unser Dasein, dann fällt es uns leicht, ihnen zu folgen. Es gibt jedoch auch Angewohnheiten, nach denen wir Menschen leben, die uns blockieren und uns nicht gut tun. Manche Gewohnheiten entsprechen uns nicht mehr, weil wir uns seelisch verändert haben, doch der Körper hängt dem noch hinterher.

Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, sich seiner eigenen Gewohnheiten bewusst zu werden und diese zu kontrollieren. Denn wenn wir nicht so leben, wie unsere derzeitige Bestimmung ist, dann fühlen wir uns nicht vollständig. Wir hadern dann mit uns selbst. Sind unzufrieden, weil wir uns schwach fühlen oder wankelmütig. Haben wir einen bestimmten Entschluss gefasst, dann wollen wir ihn umsetzen und sind zu Beginn meist voller Enthusiasmus und Euphorie damit befasst. Doch dann meldet sich die alte Gewohnheit und will wieder die Kontrolle über unser Dasein übernehmen und tief in uns meldet sich ein Teil, der nichts ändern möchte – es war doch alles gut, so wie es war …

Dieser Teil in uns fordert uns heraus, zwingt uns durchzuhalten, standhaft zu bleiben und weiter positiv in die Zukunft zu gehen. Es kommt der Punkt, da fällt es uns schwer, den neuen Weg weiter zu gehen. Da wird alles von uns abverlangt, denn schließlich gibt es tausend Gründe, warum es jetzt, heute oder in den nächsten Tagen und Wochen nicht geht. Vor allem, wenn wir große Neuerungen in unserem Leben integrieren wollen, wie drei Mal die Woche Sport machen, nachdem wir vor lauter Stress und Arbeit bisher keine Zeit hatten oder andere Gründe warum dies nicht im Alltag integriert war. Vielleicht geht es auch darum, dass Rauchen aufzugeben oder eine andere Sucht, die uns bisher fest im Griff hatte.

Wir fassen also einen Entschluss, etwas in unserem Leben zu ändern. Dann beginnen wir damit am besten gleich. Die ersten Tage funktioniert es gut, schließlich ist alles Neue spannend und interessant. Doch nach wenigen Tagen oder Wochen zieht uns ein Teil von uns wieder ins alte Fahrwasser zurück. Mit aller Macht meldet sich etwas aus der eigenen Tiefe und wehrt sich gegen die dauerhafte Veränderung. Das Alte war so schön. Es ist nicht so schlimm, wenn es heute nicht klappt.

Diese Phase gilt es zu überwinden. Hier musst du gegen dich selbst ankämpfen. Denn der Einzige, der dich vom Neuen abhält, ist dein altes Ich. Du blockierst dich nur selber. Niemand hindert dich daran, anders zu werden. Bessere Gewohnheiten in dein Leben einzubauen. Daher halte durch. Mache dir einen Plan und lobe dich bei jedem Mal, wenn du durchgehalten hast. Setze dir erreichbare Zwischenziele und dokumentiere diese, damit du merkst, wie erfolgreich du beim Umsetzen bist. Sei stolz auf deine Erfolge und stecke den Kopf nicht in den Sand, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Bleib am Ball und gebe nicht auf, denn du kannst alles schaffen, wenn du dir selber vertraust.

Reflektiere immer mal wieder, welche Gewohnheiten wirklich deins sind und was du dir Ungünstiges angeeignet hast. Es gibt zwei Zeitpunkte im Jahr, die dafür gut geeignet sind. Das eine ist der Jahreswechsel, das andere der Jahresurlaub. Betrachte dein Leben und überlege, was du gerne verbessern willst. In welchem Bereich bist du mit dir persönlich unzufrieden? Wer willst du wahrhaftig sein? Wenn du weißt, was du verbessern willst, dann beginne mit einem Plan. Mache jedoch nicht den Fehler, dich anfänglich zu überfordern. Wenn du bisher gar keinen Sport gemacht hast, dann plane diesen beispielsweise erst mal zwei Mal die Woche ein und nicht jeden Tag. Denke daran, auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut – alles braucht seine Zeit – auch du. Glaube an dich und gehe Schritt für Schritt voran. Notiere deine Erfolge im Kalender und dann prüfe nach 4 Wochen, ob du durchgehalten hast. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, nach deinen individuellen Bedürfnissen mehr zu tun oder bei dem Tempo wie du es bereits erreicht hast du bleiben. Der nächste Checkpoint sollte in drei Monate sein. Auch dann reflektiere, ob alles so ist, wie du es schaffen kannst und du zufrieden bist oder noch Luft nach oben besteht. Du wirst sehen, wenn du etwas wirklich willst, dann gelingt es dir und spätestens nach einem Jahr hast du eine neue, gute Gewohnheit in dein Leben integriert.